Grüne Liste Karlsdorf-Neuthard e.V.


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„FC-Verlagerung“

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Stellungnahme der GLKN vom 08.04.2021

Geplantes Großprojekt „FC-Verlagerung“ an der Altenbürghalle

Die geplante Verlagerung des FC Germania Karlsdorf an die Altenbürghalle schlägt hohe Wellen. Auf der Facebook-Seite der Grünen Liste Karlsdorf-Neuthard und in persönlichen Gesprächen meldeten sich in den letzten Tagen viele Einwohner zu Wort, die bisher noch nie etwas von dem Großprojekt gehört hatten. Befürworter und Gegner tauschen mit Vehemenz ihre Positionen aus.


Was ist Ihre Meinung?

Wir werden freuen uns über Hinweise, Lob und Kritik an unserer Haltung aus der Bevölkerung: Schreiben Sie uns an
melanie.niedermayer@web.de oder baumgaertner.carina@web.de oder an nina.heneka@gmx.de.
Wir nehmen Ihren Input gerne auf und bleiben weiter für Sie dran!


Wie steht die Grüne Liste zu dem Projekt?

Wir von der Grünen Liste wollen Sportinfrastruktur, Naturschutz und Naherholung bestmöglich miteinander verbinden. Das Vorhaben FC-Verlagerung und die Ausweitung der Bebauung im Bereich Altenbürghalle haben wir von Beginn an kritisch begleitet. In allen bisherigen öffentlichen Beratungen des Gemeinderats haben wir unsere Bedenken in Bezug auf die ökologische Wertigkeit des betroffenen Gebietes einerseits und den generell sehr hohen Flächenverbrauch unserer Kommune andererseits geäußert und uns den jeweiligen Beschlussvorschlägen der Verwaltung
nicht angeschlossen.

Die Grünen Liste hat stattdessen einen eigenen
Beschlussvorschlag ausgearbeitet und in der Gemeinderatssitzung vom 30.03.2021 vorgebracht:

- Die Verwaltung wird beauftragt, die vorliegende Konzeptstudie inklusive Planskizzen dahingehend weiter auszuarbeiten, dass ein
Grundsatzbeschluss für oder gegen die FC-Verlagerung gefasst werden kann. Hierbei müssen sämtliche Elemente und Infrastrukturen (d. h. auch Parkplätze und alle Sportplätze) kostenmäßig und räumlich dargestellt werden, die im Fall einer Verlagerung benötigt würden.

- Die Konzeptstudie ist um die
Option „Sanierung im Status Quo“ zu ergänzen. Dabei ist der Verbleib des FC am bestehenden Standort (Kohlfahrtstadion) ergebnisoffen und in gleicher Detailtiefe wie die Verlagerungsoptionen zu prüfen. Als Kalkulationsgrundlage für die erforderlichen Sanierungsarbeiten sind mindestens drei fundierte Vergleichsangebote einzuholen.

- Die
Einwohner von Karlsdorf-Neuthard sind in den Prozess angemessen zu beteiligen. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, in einem extern moderierten Format (je nach Pandemiesituation analog, digital oder hybrid) ihre Meinung zu äußern. Die Ergebnisse sind in den weiteren Entscheidungsprozess einzubeziehen.

- Der Gemeinderat wird danach einen Grundsatzbeschluss fassen und im Anschluss daran ggf. die erforderlichen Planungsleistungen an Fachbüros vergeben.

Dieser alternative Beschlussvorschlag wurde vom Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.




Was lief bisher?

Das Thema FC-Verlagerung stand erst zweimal im Gemeinderat auf der öffentlichen Tagesordnung.


Sitzung vom 21.01.2020

Der Beschluss lautete (Grüne Liste hat sich dabei enthalten):

„Der Gemeinderat beauftragt das Planungsbüro Zieger-Machauer aus Altlußheim mit der Entwicklungsplanung Sportanlagen im Altenbürgzentrum für die Angebotssumme von 8.916,43 € /brutto.“

Ein Grundsatzbeschluss war dies ausdrücklich noch nicht: BM Weigt kündigte gemäß Sitzungsprotokoll an, „dass Ende Februar [2020] das Ergebnis der Konzeptstudie vorliegen sollte und in der Sitzung im März [2020] über die weitere Planung abgestimmt werden kann.“

Auf Nachfrage der Grünen Liste bestätigte der Bürgermeister am 24.01.2020 im Amtsblatt, „
dass diese Konzeptstudie dem FC Germania und der Gemeinde für die Grundsatzentscheidung einer Verlagerung der Sportstätten ins Altenbürgzentrum dienen soll.“

Wegen Corona hat sich der Zeitplan verständlicherweise verschoben. Die angekündigte öffentliche Präsentation der Konzeptstudie fand erst am 30.03.2021 statt.


Sitzung vom 30.03.2021

In der Sitzung vom
30.03.2021 wurde folgender Vorschlag der Gemeindeverwaltung mehrheitlich beschlossen:

„Dem Gemeinderat wird empfohlen, für die Anordnung eines Spielfeldes und des Clubhauses auf der in der Anlage 2 mit A bezeichneten Fläche als Zwischenergebnis zu beschließen.
Darüber hinaus soll für die in der Vorlage empfohlenen weiteren Flächen die naturfachliche Bewertung in Auftrag gegeben werden. Bis zur Sitzung wird hierzu ein entsprechendes Angebot nachgereicht.
Auf dieser Basis kann dann in einem nächsten Schritt der Grundsatzbeschluss für die
Positionierung der Sportplätze und des Clubhauses von der Gemeinde als Angebot für den FC Karlsdorf und je nach Entscheidung auch für den Trainingsplatz des FV Neuthard gefasst werden.“


Dies kommt de facto einer Vorfestlegung für die Standorte des Clubhauses und eines Sportplatzes für den FC gleich. Die Beschlusslage hierzu erläuterte der Bürgermeister im letzten Mitteilungsblatt (Ausgabe 3. April 2021, Amtlicher Teil, S. 3) wie folgt:

„Einigermaßen fest steht lediglich der ungefähre Standort eines Sportheims […] direkt nördlich der bestehenden neuen zweiten Sporthalle. Gleichzeitig steht quasi der Standort für ein Spielfeld auf der Fläche der ehemaligen Deponie […] nördlich des neuen Sportheims ebenfalls nahezu fest, da hier mit den geringsten naturschutzrechtlichen, artenschutzrechtlichen und planerischen Problemen zu rechnen sei. Alle anderen Standorte müssen auf der Grundlage der jetzt beauftragten artenschutzrechtlichen Vorprüfung untersucht und weiterentwickelt werden.“

Die betreffenden Flächen haben wir im Übersichtsplan dargestellt.


(eigene Darstellung, Quelle Kartengrundlage: Geoportal BW)

Warum ist die derzeitige Vorgehensweise mehr als unglücklich?

Der Gemeinderat hat in der Sitzung am 30.03.2021 bereits weitere Planungsschritte beschlossen und eine Vorfestlegung für Standorte vorgenommen,
obwohl der im letzten Jahr angekündigte Grundsatzbeschluss für die FC-Verlagerung noch gar nicht gefasst wurde und die Konzeptstudie noch keine genehmigungsfähige Lösung für den zweiten FC-Sportplatz und die benötigten weiteren Parkflächen enthält.

Die Grüne Liste hat dieses Vorgehen scharf kritisiert. Dies wurde im amtlichen Teil des Mitteilungsblatts vom 3. April 2021 wie folgt kommentiert:

„Im Gemeinderat als auch von Seiten des Bürgermeisters war man verwundert, dass derartige Anträge von der Grünen Liste erst jetzt gestellt werden und nicht schon viel früher im Verfahren, als z.B. die Machbarkeitsstudie für die Ansiedlung des FC Germania im Gemeinderat vergeben worden ist.“

So ist bei vielen Einwohnern der Eindruck von „Salamitaktik“ entstanden: Anstatt einmal alle Fakten und Optionen unter Beteiligung der Bevölkerung auf den Tisch zu legen, geht es in kleinen Schritten immer tiefer im Sinne der FC-Verlagerung voran, bis es kein Zurück mehr gibt.

Letztes Jahr hieß es: Wir brauchen für einen Grundsatzentscheid erst eine Konzeptstudie. Jetzt, da diese vorliegt, heißt es: Mit eurer Kritik seid ihr leider zu spät dran. Der neutrale Beobachter fragt sich zurecht: Sieht so ein transparenter und ergebnisoffener kommunalpolitischer Prozess aus?

Viele Bürgerinnen und Bürger wie auch einige Mitglieder des FC Germania vermuten längst, dass es der einen oder dem anderen politischen Entscheidungsträger nicht nur allein um „Vereinsförderung“ gehen könnte. Grundstückseigentümer der derzeitigen Fußballplätze im Kohlfahrtstadion ist die Gemeinde. Eine Umwidmung zu Bauland wäre äußerst lukrativ, auch für Baufirmen und potenzielle Investoren. Um das Betongold dort heben zu können, muss aber erst der FC Germania anderweitig untergebracht werden.

Wir werben weiter für unsere Haltung zum weiteren Verfahren, die in o. g. Beschlussvorschlag wiedergegeben ist. Denn es geht nicht um die Verlängerung der Öffnungszeiten des Rathauses, sondern um ein
Großprojekt, das langfristige Bedeutung für die Gemeindeentwicklung hat! Es ist höchste Zeit, jetzt die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen zu lassen – anstatt sie zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Frontalveranstaltung über ein fertiges Konzept „zu unterrichten“.

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